Grundlagen der „Pädagogik vom Kind aus“
„Unsere Hilfe muss darin bestehen, die spontanen Anstrengungen der kindlichen Seele zu unterstützen, eine wirkliche Hilfe soll keine willkürliche Lenkung sein, sondern eine Antwort.” (Maria Montessori)
Unser Bild vom Kind
Bildungs- und Erziehungsplan (BEP):
- Das Kind kommt als kompetenter Säugling zur Welt
- Von Geburt an aktive Mitgestaltung seiner Bildung und Entwicklung
- Kein Kind ist gleich.
Unser Leitbild:
Jedes Kind hat Anerkennung und Respekt verdient. Wir achten und wertschätzen das Kind als eigenständige Persönlichkeit.
Jedes Kind ist einzigartig und wertvoll. Wir achten darauf, dass es seine Fähigkeiten und Bedürfnissen frei in seinem eigenen Rhythmus entfaltet.
Das Kind steht bei uns in Mittelpunkt:
- Es will seine Welt erforschen und begreifen
- Es will sich sprachlich äußern und eigenständig tätig sein
- Es ist offen für neue Erfahrungen
- Es ist Akteur seiner Entwicklungsarbeit
- Es will schöpferisch tätig sein
- Es ist wissbegierig und will etwas lernen.
„Die neue Lehrerin“
Wir, die Erzieherinnen, sind Beobachter und Unterstützer und bereiten die Kinder auf das Leben vor. Wir haben Achtung vor dem Leben, egal ob Mensch, Tier oder Pflanze – alles wird mit Sorgfalt und Umsicht behandelt.
Wir helfen den Kindern vieles selbst zu tun, suchen mit den Kindern nach Lösungsmöglichkeiten und vermitteln grundlegendes Wissen.
Mit Lob gehen wir bewusst um und vermeiden Tadel. Wir können uns zurücknehmen und das Kind dort abholen, wo es gerade steht.
Den Entwicklungsstand jedes Kindes stellen wir mit Hilfe regelmäßiger Beobachtungen fest. Wir erkennen Fortschritte und Verhaltensweisen, die wir dokumentieren. Diese Unterlagen dienen als Grundlage für Elterngespräche.
Wir sind für die Kinder ein Vorbild und vermitteln Werte, Normen und Regeln. Wir akzeptieren die Kinder so wie sie sind mit ihren Stärken und Schwächen. Wir fördern die Kinder in ihrem sozialen Miteinander und stärken die Bindung zwischen Kind und Eltern. Zugleich unterstützen wir eine gezielte positive Entwicklung jedes einzelnen Kindes.
Wir schaffen eine Balance für das Kind zwischen eigenem Interesse und geordneter Arbeit. Wir vermitteln zwischen Kind und Material. Durch Materialdarbietungen geben wir den Kindern eine praktische Anleitung und vermitteln Spaß und Freude am Tun und Lernen. So wecken und fördern wir die Neugierde und den Forschungs- und Experimentierdrang des Kindes.
Pädagogische Ziele
Selbstverständlich sind für unser Konzept die Grundlagen des BEP und Art. 13 BayKiBiG mit Art. 19 Nr. 2 und 3 sowie in Verbindung mit der Ausführungsverordnung maßgebend.
Diese Konzeption ist ein Anhang zu den Arbeitsverträgen mit den Mitarbeiterinnen der Einrichtung und zu den Kindergarten-Verträgen mit den Eltern. Sie dient als Grundlage und Leitfaden für alle an unserem Kinderhaus beteiligten Erwachsenen.
Natürlich unterliegt sie der ständigen Überprüfung durch die Praxis. Sollte sich aus der täglichen Arbeit die Notwendigkeit einer Änderung ergeben, so wird diese in Abstimmung mit dem Träger vorgenommen.
Unsere Einrichtung lehnt sich an die pädagogischen Theorien von Maria Montessori und Emmi Pikler an.
Die Montessori Pädagogik versteht sich als ganzheitliche Pädagogik, die dem Kind die Möglichkeit bietet, sich gemäß seines inneren Bauplans, seiner Fähigkeiten und Bedürfnisse frei im eigenen Rhythmus zu entfalten und selbstbestimmt zu lernen.
„Hilf mir, es selbst zu tun. Zeig mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es allein tun.
Hab Geduld meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauch ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will.
Mute mir auch Fehler zu, denn aus ihnen kann ich lernen.“ (Maria Montessori).
Montessori-Grundprinzipien:
- Der Innere Bauplan – angelegte Strukturen der Entwicklung
- Die Polarisierung der Aufmerksamkeit – intensive Konzentration
- Die sensiblen Phasen – besondere Aufnahmebereitschaft zu lernen
- Der absorbierende Geist – das geistige „Aufsaugen“ aller äußeren Einflüsse
- Die Rolle des Erziehers:– Beobachtung, Begleitung und Unterstützung
- Die freie Wahl und Bindung – soziale und materielle Freiheit in Verbindung mit entsprechenden Regeln
- Freiheit und Disziplin
- Die vorbereitete Umgebung – entsprechend der Bedürfnisse und Interesse der Kinder: offene, ansprechende, frei zugängliche Regale und vollständiges Material.
Die Pädagogik von Emmi Pikler wird im Wesentlichen von zwei Säulen getragen: Die achtsame Pflege und die freie Bewegungsentwicklung. Das Dach der Pädagogik stellt die Rolle der Zeit dar.
Nach Emmi Pikler kann sich die Persönlichkeit des Kindes am besten entfalten, wenn es sich möglichst selbstständig entwickeln darf. Unsere Aufgabe ist, dem Kind Geborgenheit in sicheren, stabilen Beziehungen zu vermitteln und seine Umgebung so zu gestalten, dass sich jedes Kind in seinem eigenen Rhythmus entwickeln kann. Ihre Erkenntnisse respektieren das Kind in seinem Sein und in seiner Würde, sie begleiten achtsam seine Kompetenz, seine Eigeninitiative und Eigenaktivität von Anfang an.
Die Umsetzung unserer pädagogischen Ziele
Freiarbeit und Freispiel
Elementarer Bestandteil der Montessori Pädagogik ist die Freiarbeit. Auch in unserem
Kindergarten haben die Kinder die Möglichkeit, sich für ein Montessori-Lernmaterial oder andere Materialien ihrer Wahl zu entscheiden und mit diesem selbstständig zu arbeiten.
Das Gesagte gilt in gleicher Weise für das Freispiel. Wir messen dem freien Spiel eine große Bedeutung zu. Dabei kann das Kind das, was es innerlich bewegt, ausdrücken und gestalten. Gleichzeitig bearbeitet das Kind dabei häufig auch seine Beziehungen zu den anderen Kindern.
Nach Emmi Pikler bedeutet das freie Spiel:
Dem Kind ist es möglich, sich für eine Beschäftigung zu entscheiden und befriedigend „schöpferisch“ tätig zu sein. Dazu braucht es vor allem Zeit, Ruhe und geeignete Materialien.
Um dies zu ermöglichen brauchen wir eine vorbereitete Umgebung.
Die vorbereitete Umgebung im Kinderhaus
In unserem Kinderhaus ist die Umgebung des Kindes so gestaltet, dass das Kind sich selbstständig zurechtfinden kann. Alles, was das Kind zum Arbeiten braucht, ist gut sichtbar und seiner Größe und seinen Bedürfnissen entsprechend untergebracht. Dies bedeutet, dass die vorbereitete Umgebung, je nach individueller Entwicklung der Gruppenmitglieder immer wieder neu überarbeitet und gestaltet wird. Das Kind soll Materialien vorfinden können, die seinen sensiblen Phasen entsprechen. Deshalb gibt es offene Regale, die in verschiedene Bereiche wie Sinnesmaterial, mathematisches Material, Sprachmaterial, Übungen des täglichen Lebens und Kosmischer Erziehung unterteilt sind.
Dies soll beachtet werden:
- Die Materialien haben einen festen Platz. Das gibt den Kindern Orientierung und Sicherheit.
- Die Kinder sollen die anderen Kinder respektieren und ihre Arbeit nicht stören.
- In einer gut vorbereiteten Umgebung können die Kinder nach ihrem Rhythmus arbeiten.
Projekte
Innerhalb einer Gruppe gibt es immer verschiedene Interessen und Aufmerksamkeitsphasen. In unserem Kinderhaus orientieren wir uns an den Bedürfnissen:
- Einzelner
- kleiner Gruppen
- der Gesamtgruppe
Die Kinder werden nicht von willkürlichen Aktivitäten der Erzieher von außen gelenkt, sondern die Vorschläge für Projekte oder andere Angebote entwickeln sich aus der Wahrnehmung und Beobachtung der Kinder. Die Kinder können in der Regel selbst wählen, ob und an welchen Angeboten und Projekten sie teilnehmen. Somit können von Zeit zu Zeit Themen und Inhalte eines jeden Einzelnen in einer Klein- oder Großgruppe vertieft werden.
Saisonales Kinderkochen und Orientierung an dem Jahreskreis werden entsprechend umgesetzt: St.-Martins-Feier, Nikolausbesuch, Weihnachtsfeier, Faschingsfeier, Osterfrühstück, Mutter- Vatertagsgeschenke etc.
Der Morgenkreis
Der Morgenkreis ist ein tägliches Ritual und findet jeden Tag zur selben Zeit statt.
Der Morgenkreis dauert 15 bis 30 Minuten. Die Kinder nehmen am Morgenkreis nur teil, wenn sie Interesse zeigen. Es gibt keinen Zwang. Um 9:00 Uhr beginnen wir mit dem Morgenkreis. Mit der Klangschale und einem entsprechenden Liedvers wird der Morgenkreis angekündigt und die Kinder, die am Morgenkreis teilnehmen möchten, kommen in den dafür vorbereiteten Raum. Zum Morgenkreis holt sich jedes Kind einen Stuhl, stellt ihn auf den Teppich und setzt sich darauf.
In der Mitte liegt eine Stoffvorlage „Jahreskreis“. Ein Kind bestimmt den Wochentag und zählt die Kinder. Nach dem Begrüßungslied folgen Fingerspiele, Gedichte, Spiele, Reime und Lieder, je nach Jahreszeit und Situation. Wir achten darauf, dass bei diesem täglichen Ritual ständige Wiederholungen einfließen, die bereits bestimmte Bildungsbereiche (s. Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan) berühren:
- Wir lauschen und sprechen verschiedene Sprachmelodien (interkulturelle und sprachliche Bildung).
- Wir lernen gesprochene Reime und klangvolle Lieder kennen, die wir rhythmisch oder pantomimisch begleiten (musikalische Bildung).
- Wir zählen bis 10, auch bis15 (mathematische Bildung).
- Sprachkompetenz entwickeln, Zuhörfähigkeit und Spracherwerb fördern, indem die Kinder die Informationen in ihren individuellen Tagesablauf umsetzen (Sprache und Literacy).
Mittwochs wird eine Geschichte vorgelesen und die Kinder nehmen aktiv teil.
Freitags ist Entspannungstag. Wir werden von dem „Goldtröpfchen“ (Entspannungskräuteröl) begleitet sowie vielen anderen Entspannungselementen.
Anschließend dürfen die Kinder bestimmen, ob wir noch zusammen Lieder singen. Wir schließen den Morgenkreis mit dem Spruch:
„Bevor der Schmetterling kommt“ (begleiteter Übergang vom Sitzen zum Stehen – beide Hände bei den Daumen ineinander verschränkt, Auf- und Abwärtsbewegungen der verschränkten Hände imitieren die Flugbewegungen des Schmetterlings). Nun werden die Aktivitäten des Tages bekannt gegeben. Anschließend räumen die Kinder die Stühle und den Jahreskreis auf und verlassen den Raum.
Sprache: Kommunikation und Interaktion
Gerade im „Freispiel” haben die Kinder viele Möglichkeiten der Interaktion mit ihrer Lebenswelt. Kommunikation und soziale Interaktionen durch spielerische Erfahrungen werden so geübt.
In unserem Kindergarten spielen Kinder, sie lernen, sie probieren etwas aus, sie treten mit anderen in Verbindung. Diese alltäglichen Situationen sind auch Sprechsituationen. Die Kinder haben die Gelegenheit ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen, sich zum Reden und zum Erzählen zu bringen.
Bewegungserziehung und Psychomotorik
Bei uns haben die Kinder die Möglichkeit wichtige Erfahrungen in folgenden Bereichen zu entwickeln:
- Körpererfahrung
- Materialerfahrung
- Sozialerfahrung
“Dass wir das Kind anregen müssen, das glauben wir nur, weil wir wenig Ahnung davon haben, was der Mensch an Entfaltungsmöglichkeiten mit auf die Welt bringt.“ (Jacoby, 1981)
Emmi Pikler geht davon aus, dass das Kind seine Bewegungen von Anfang an selbstständig aus sich heraus und in seinem individuellen Zeitmaß entwickelt und dabei keiner Hilfe oder Stimulierung von außen bedarf. Bei uns im Kinderhaus bringen die Erzieherinnen das Kind niemals in Positionen, die es nicht von sich aus selbstständig einnehmen und auch wieder verlassen kann.
Dies führt zu einer großen Sicherheit und Qualität der Bewegungen, denn das Kind lernt sie und sich selbst einzuschätzen. Es geht aber bei der Bewegungsentwicklung nicht nur um Qualität und Sicherheit, sondern auch um die eigene Wahrnehmung, um die persönliche Verantwortung:
„Wer bin ich? Was kann ich? Wie bin ich in meinem Körper? Welche Rückmeldungen habe ich? Kann ich ihnen folgen? Oder bin ich anderen Menschen ausgeliefert? Wie gehe ich mit mir selbst um?“
Ausgewählte Materialien laden zum Erkunden und selbstständigen Probieren ein. Die Erzieherin zeigt dem Kind nichts und animiert es auch nicht zum Spiel. Das Kind sammelt eigene Erfahrungen und Erkenntnisse. Spielen bedeutet Lernen in vielfältiger Form: „Während es im Zuge der Entwicklung motorische Fähigkeiten lernt, sich auf den Bauch zu drehen, zu rollen, zu kriechen, zu sitzen, zu stehen und zu gehen, lernt es nicht nur diese Bewegungen, sondern auch, wie man lernt. Es lernt, etwas selbstständig zu tun, sich für etwas zu interessieren, etwas auszuprobieren, zu experimentieren. Es lernt Schwierigkeiten zu überwinden. Es lernt die Freude und die Befriedigung kennen, die es bei seinem Erfolg erfährt, dem Ergebnis seiner Geduld und Ausdauer.“
Während das Kleinkind gewickelt, gefüttert und angezogen wird macht es soziale Erfahrungen. Auch das erste Mal auf eine Toilette zu gehen, ist ein Prozess, der bei uns geschätzt und gewürdigt wird, denn es ist für das Kind eine große Leistung.
Wir nehmen uns bei der Pflege die Zeit, dem Kind die Gegenstände zu zeigen, die wir verwenden und zu erklären was wir gerade tun. So treten wir mit dem Kind in Dialog.
Pflege ist Kommunikation, sowohl mit Blicken, Gesten als auch mit Bewegungen. Diese Art der Pflege befriedigt sowohl die körperlichen als auch die seelischen Bedürfnisse des Kindes. In unserer Gruppe finden Wickelrunden und Toilettengänge nach Bedarf statt.
Integration
„Der Weg, auf dem die Schwachen sich stärken, ist der gleiche wie der, auf dem die Starken sich vervollkommnen.” (Maria Montessori)
Die Integration ist ein selbstverständlicher Bestandteil der Montessori-Pädagogik. Diese Pädagogik ist durch das Eingehen auf die individuelle Situation, das individuelle Lern- und Entwicklungstempo integrativ wirksam. Das Prinzip der Heterogenität gilt in allen Montessori-Einrichtungen, im Kinderhaus oder Schule.
Unsere Einrichtung bietet 1 bis 2 Integrative Plätze. Unsere integrativen Kinder erhalten noch zusätzliche Förderung einmal pro Woche im Kindergarten durch einen heilpädagogischen Fachdienst.
Beobachten & Dokumentieren
Beobachtung und Dokumentation sind die Grundlage pädagogischer Planungen, auf der sich alle weiteren Planungen aufbauen.
Innerhalb des Teams haben wir uns auf Standards geeinigt, nach denen die Kinder beobachtet werden. Wir unterscheiden bei der Beobachtung zwischen kontinuierlicher und systematischer Beobachtung.
Voraussetzung für eine zielgerichtete Bildungsarbeit und angemessene Gestaltung von Spiel- und Lernprozessen ist eine fundierte Beobachtung des Kindes durch das pädagogische Personal.
Dies geschieht bei den vielfältigen Spielanlässen mit anderen oder im Einzelspiel, aber auch bei angeleiteten Angeboten und Aktionen im Haus oder auf dem Außengelände. Daraus ergibt sich für jedes Kind bzw. für die Gruppe ein Handlungskonzept mit entsprechenden Lernzielen.
Bei der systematischen Beobachtung werden die Kinder nach bestimmten Kriterien beobachtet, die Aufschluss über den altersgemäßen Entwicklungsstand der Kinder geben können. Dazu benutzen wir in der Einrichtung Beller, Kompik, Perik, Sismik und Seldak.
Die Entwicklungsgespräche in unserer Einrichtung werden einmal im Jahr durchgeführt, oder nach Bedarf.
Übergänge
Übergänge oder Transitionen bezeichnen Zeiträume, in denen Kinder von einem Betreuungskontext in einen anderen wechseln und die damit einhergehenden Veränderungen zu bewältigen haben. Diese Übergänge werden von uns zusammen mit der Familie begleitet.
Übergang Kita-Schule
Der Übergang vom Kindergarten in die Schule stellt für jedes Kind einen bedeutenden Entwicklungsschritt dar. Dieser Übergang ist ein längerer Prozess, der im letzten Kindergartenjahr beginnt und auch mit dem Tag der Einschulung längst nicht abgeschlossen ist. Aber nicht nur für das Kind sind damit enorme Veränderungen verbunden, sondern auch für Eltern stellen sich viele Fragen. Es gibt Unsicherheiten, Ängste, aber natürlich auch Vorfreude und Neugier.
Damit dieser Übergang nicht zum Bruch, sondern zur Brücke wird, kooperieren wir, die Erzieherinnen, Lehrkräfte und Eltern, frühzeitig und vertrauensvoll. Konkret kooperieren wir mit der Grundschule am Ilse-von-Twardowski-Platz 1, München 81829. Da besuchen die Kinder mit Migrationshintergrund einmal pro Woche den Vorkurs Deutsch .Selbstverständlich besteht die Möglichkeit auch für Kinder ohne Migrationshintergrund den Vorkurs zu besuchen.
Vorschule
Vorschulerziehung fängt bei uns im Haus schon in der Krippe an. Selbständigkeit, soziale Kompetenzen und die Montessori-Materialen, die allen Kindern im Gruppenraum zur Verfügung stehen, sei es im Mathematikbereich, im Sprachbereich, erleben und erlernen die Kinder im Kinderhausalltag.
Wir sehen Lernen als Einheit von Kopf, Herz und Hand. Dies bedeutet Sensibilisierung und gezielte Förderung aller Sinneswahrnehmungen in folgenden Bereichen:
- Körperliche Schulreife (kräftiger Körper, geschickte Hände)
- Emotionale Schulreife (selbstbewusst und sicher)
- Soziale Schulreife (stabil und sicher im Umgang mit anderen)
- Reife der Lernfähigkeit (leistungsfähig und belastbar)
- Geistige Schulreife (neugierig und aufnahmebereit)
Kinder im Vorschulalter sind unheimlich wissbegierig, erweitern ihren Wortschatz in rasender Geschwindigkeit, verbessern ihre motorischen Fähigkeiten ganz enorm – und sie interessieren sich schon für Rechnen, Lesen und Schreiben. Sie freuen sich auf die Schule, und bei der Vorbereitung darauf hilft „Montessori Konkret“.
Alle Montessori Bereiche sind für Vorschulkinder geöffnet:
Sinnesmaterialien fördern die Beobachtung, die Wahrnehmung und das Zuordnungs- und Unterscheidungsvermögen. So soll das Kind vom konkreten Schauen zum abstrakten Denken gelangen. Das Sinnesmaterial soll Ordnung und Klarheit beim Kind schaffen.
Mathematik: Im Mathematikbereich wird besonders deutlich, wie das Montessori-Material jeden kleinen Entwicklungsschritt aufgreift, weil es sehr anschaulich und bewegungsintensiv, vom „Greifen zum Begreifen“ die Kinder in die Welt der Zahlen einführt. Über das goldene Perlenmaterial bekommen die Kinder ein Gespür für das Dezimalsystem, das die Basis für alle Grundrechenarten darstellt.
Weitere Materialien, wie z.B. geometrische Körper und Figuren, ermöglichen dem Kind einen Einblick in Formen und geometrische Eigenschaften wie z.B. eckig, kantig und rund, sie können entsprechende Begriffe zuordnen. Das Nachlegen von Mustern und Figuren ermöglicht den Kindern eine experimentelle Auseinandersetzung mit den Formen.
Auch das Schütten von Wassermengen in verschiedene Gefäße ermöglicht dem Kind tiefe mathematische Einblicke für Volumen und Menge. (Auch hier haben wir den Kindern um- fangreiches Material zur Verfügung gestellt).
Das mathematische Material baut auf dem Sinnesmaterial auf. Beides ergänzt sich und vernetzt sich in vielen Dingen, z.B. die Roten Stangen als Vorübung zu den Numerischen Stangen. Wir werden zusammen in die Mathematikwelt eintauchen unter zu Hilfenahme des Sinnesmaterials.
Sprache: „…eine gute Sprachbildung gelingt durch eine aufmerksame Zuwendung, die Sie Ihrem Kind schenken und ein gutes Sprachvorbild” (Maria Montessori).
Die Sprache ist die Basis für jedes soziale Miteinander. Sprache muss erworben werden.
Im sprachlichen Bereich begegnen Kinder Schreiben, Lesen und Sprechen auf den unterschiedlichsten Ebenen: Mit allen Sinnen dürfen sie Buchstaben und Buchstabenformen erfahren. Sie üben die richtige Stifthaltung an Einsatzfiguren aus Metall, können die großen Setzkästen ausprobieren, die Laut-Buchstaben-Zuordnung entdecken, sich lustige Erzählgeschichten anhand von Bilderreihen ausdenken, ein Alphabet-Buch malen etc. Weit weg von schulischem Druck lernt sich so das Lesen und Schreiben spielerisch, kindgemäß und meist frühzeitig, weil es Kinder auf diese Weise gerne lernen.
Kosmische Erziehung: Die kosmische Erziehung im Kindergarten umfasst die Bereiche Botanik, Zoologie, Geographie, Physik, Chemie, Geschichte, Kunst, Evolution und Umweltschutz. Die Kinder erfahren etwas über die Erde, auf der sie leben, sie experimentieren, pressen und benennen Blumen und Gräser und vieles mehr. Es gibt Puzzles aus Holz von den Kontinenten, den Ländern, den Bundesländern und die dazu passenden Flaggen.
Ein sehr wichtiger Bestandteil der kosmischen Erziehung ist das Ermöglichen von Experimenten und Beobachten. Dies findet jede Woche am Donnerstagnachmitag statt (“Haus der Kleinen Forscher”).
Übungen des täglichen Lebens sollen die Unabhängigkeit der Kinder von den Erwachsenen stärken und die Pflege der gemeinsamen Umgebung Sorge zu tragen. Indem Kinder die Aufgaben des täglichen Lebens ausführen, werden sie zunehmend verantwortlich für das soziale Miteinander in einer gemeinsam gestalteten Umgebung.
Feste und Rituale
Geburtstag: … mal um die Sonne fliegen!
Jedes Kind feiert seinen Geburtstag mit der Gruppe. Der Ablauf ist immer gleich, dies gibt den Kindern Sicherheit.
An diesem Tag steht das Geburtstagskind im Mittelpunkt. Es bekommt eine Geburtstagskrone. Wir sitzen alle um den Jahreskreis und das Kind läuft pro Lebensjahr eine Runde und zündet bei jeder Runde eine kleine Kerze an. Dazu erzählen wir den Lebenslauf des Kindes und zeigen den Kindern Fotos vom Geburtstagskind (Neugeboren, mit einem Jahr, mit 2….). Bei der Feier singen und gratulieren wir dem Geburtstagskind. Das Geburtstagskind sucht einen Glücksstein aus und dann schickt es den Stein auf eine Glückwunschreise. Anschließend bekommt das Kind ein kleines Geschenk. Dann pustet das Kind die Kerze aus und darf sich etwas wünschen. Die Eltern des Geburtstagskindes bringen an diesem Tag zum gemeinsamen Frühstück zusätzlich zu dem angebotenen Essen z.B. einen Kuchen mit.
Das vollständige Konzept unseres Montessori Kindergartens kann hier als pdf-Datei runtergeladen werden: 20180123_konzept_kinderoase.pdf